Anregungen per E-Mail und Kuchen vor der Tür

Die behördlich angeordnete Schließung aller Bildungseinrichtungen wegen der Corona-Pandemie hat auch die Kleinsten getroffen. In der evangelischen Kita Regenbogen in Düsseldorf-Angermund etwa, die seit August 2019 zur Graf Recke Stiftung gehört, war zwei Wochen lang der Betrieb völlig stillgelegt, seit Ende März fungiert die Einrichtung nun als Notgruppe für aktuell ein einziges Kind. Was bedeutet das aber für die anderen 43 Kinder, die sonst dort spielen, lachen und lernen? Und was für deren Eltern und das Regenbogen-Team selbst?

Die Ausnahmesituation sei aus pädagogischer Sicht in der Tat nicht einfach, sagt Kita-Leiterin Rabea Abraham. Nicht nur, weil die Kinder jetzt lange Zeit ihre Freunde und die Erzieherinnen nicht treffen können. „Der Kita-Alltag gibt den Kindern eine Struktur, das fällt jetzt weg“, erläutert sie. Auch für deren Eltern, die jetzt häufig Betreuung und Job irgendwie organisiert kriegen müssen, sei es eine Herausforderung. Und genau an diesem Punkt setzen Abraham und ihre acht Kolleginnen an: Sie halten nicht nur den Kontakt, sie haben zudem Ideen entwickelt, die allen eine Hilfe sein sollen.

Herzstück ist die „Regenbogen-Ideen-Post“, die nun jede Woche bei den Familien im E-Mail-Eingang landet – ein Newsletter voll von phantasievollen, kreativen Anregungen, damit Kinder und Eltern gemeinsam aktiv sein können. Bewegungsspiele gehören genauso dazu wie Yogaübungen oder Basteltipps. Sogar eine Anleitung zum Heranziehen von Tomaten und Gurken war schon darunter. Es sei die Corona-Ausgabe der Regenbogen-Post, in der ansonsten alle vier bis sechs Wochen über Termine, pädagogische Inhalte und Veränderungen im Kita-Alltag informiert werde, sagt Abraham. Nun gebe es „alltagstaugliche Ideen, die man sogar neben dem Homeoffice umsetzen kann“ ( Hier gibt es die "Regenbogen-Ideen-Post" Nummer 3 als PDF-Download zum Mitmachen).

Bilder von Kindern in Aktion

Und das kommt an: Es seien viele positive Rückmeldungen per Mail eingegangen, sagt die Kita-Leiterin. „Zum Teil schicken uns Eltern auch Bilder von ihren Kindern in Aktion“, freut sie sich. Doch dabei blieb es nicht. Manche riefen auch einfach mal an, um nachzufragen, wie es denn so gehe, erzählt sie. „Eine Mutter kam sogar mit ihren beiden Kindern vorbei, hat ans Bürofenster geklopft und uns Kuchen vor die Tür gestellt.“ Für die Erzieherin war das eine wirklich bezaubernde Geste: „Wir denken an Euch und wir vermissen Euch.“

Das geht ihr und ihrem Team ganz genauso, auch wenn aktuell immer zwei Kolleginnen im Dienst sind. Neben der Betreuung des Kindes in der Notgruppe beantworten diese beispielsweise am Telefon Fragen von Eltern, deren Kind im Sommer in die Kita kommen wird. Auch administrative Arbeiten können nun aufgearbeitet werden. Zudem mache man sich bereits Gedanken darüber, wie man dann den Wiedereinstieg am besten gestalten könne, sagt Rabea Abraham. Insbesondere bei den Kleinsten, die sich gerade im Regenbogen eingewöhnt hatten, werde man „nicht ohne weiteres wieder da anknüpfen können“. In Teambesprechungen, da ist sie sie sicher, werde man dafür Lösungen finden. Auch wenn diese selbstverständlich derzeit nur über Videokonferenzen stattfinden.

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