Die Graf Recke Stiftung wird ab dem 1. August 2023 eine Kita in Krefeld betreiben. Im Neubau an der Randstraße werden perspektivisch bis zu hundert Kinder betreut werden. Sylvia Smajgert und Melanie Aha aus dem Fachbereich sind bereits jetzt begeistert von der neuen Kita: von den baulichen Voraussetzungen genauso wie vom Konzept. Von diesem sollen Kinder und Erwachsene gleichermaßen profitieren.
Bereits jetzt verfügt Krefeld nach eigenen Angaben über rund hundert Kindertageseinrichtungen. Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist in der Großstadt mit knapp 230.000 Einwohnern aber ungebrochen. Doch für Eltern im Südwesten gibt es jetzt eine gute Nachricht: Im Stadtteil Benrad wird ab dem 1. August 2023 an der Randstraße eine weitere Kindertageseinrichtung ihren Betrieb aufnehmen: die Kita Weltentdecker. Es wird die erste Einrichtung in Krefeld in Trägerschaft der Graf Recke Stiftung sein. Das allein ist jedoch nicht der Grund, dass laut Sylvia Smajgert „hier etwas Besonderes entsteht“. Sie schwärmt vom Bau genauso wie vom Konzept der Einrichtung mit bis zu 100 Plätzen.

Riesiges Außengelände
Ihre Begeisterung teilt die Fachbereichsleiterin der Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH mit Fachberaterin Melanie Aha, die die Planung des Neubaus ebenfalls seit Monaten begleitet. Das zweigeschossigen Haupthaus, durch einen Gang verbunden mit zwei eingeschossigen Erweiterungstrakten, empfindet sie als „durchdacht aufgebaut“. Das gelte für die Kinder, die etwa in den Fluren, auf der Galerie und in den vielfältigen Räumlichkeiten viele Spiel- und Entfaltungsmöglichkeiten finden, als auch für die Mitarbeitenden. „Der Personalraum ist sehr großzügig“, berichtet sie. Hinzu kämen die Räume des Familienzentrums, das Teil der Kita sein wird und wo Beratungen und Kurse stattfinden sollen.
Zudem wird die neue Kita Weltentdecker über einen 2.000 Quadratmeter großen Außenbereich verfügen. „Das ist außergewöhnlich“, befindet Fachbereichsleiterin Sylvia Smajgert. „Hier können Kinder von vier Monaten bis sechs Jahren vielfältige Bewegungserfahrung machen.“ So wird es Pflanzecken genauso geben wie Sträucher zum Verstecken, darüber hinaus Hügel und Mulden, wo die kleinen Weltentdecker Höhe und Tiefe erleben. „Es ist aus pädagogischer Sicht an alles gedacht, was Kinder brauchen, um Erfahrungen für ihr kindliches Leben zu machen“, freut sich die Expertin.
Freiheiten fürs Team
Zentrales Element der neuen Kita ist das "offene Konzept", nach dem die Mitarbeitenden dort arbeiten werden. Grundvoraussetzung sei für das Team deshalb „die Freude an einer offenen Arbeit“, so Melanie Aha. Die Einrichtung werde nicht gruppenbezogen organisiert sein, sagt sie, sondern orientiert an den vielfältigen Funktionsräumen, die von Kindern aller Altersstufen im Wortsinne bespielt werden.

Gemeinsam mit Krefeld
In einem gemeinsamen Pressegespräch mit Krefelds Stadtdirektor Markus Schön und Sonja Pommeranz, Leiterin des Fachbereichs Jugendhilfe, stellte die Graf Recke Stiftung die neue Kita Weltentdecker heute im Krefelder Rathaus vor. Stadt Krefeld und Stiftung betonten dabei die hervorragende Zusammenarbeit beider Seiten. Stadtdirektor Schön freute sich über die Erweiterung der Trägerlandschaft – die Kita ist das erste Angebot der Graf Recke Stiftung in Krefeld – sowie die perspektivisch 100 neuen und dringend benötigten Kitaplätze. Michael Mertens, Geschäftsführer der Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH wiederum betonte die große Unterstützung seitens der Stadt Krefeld.
Ein inklusionspädagogisches Rahmenkonzept existiere bereits, betont Fachbereichsleiterin Smajgert. Die Details der Arbeit mit den Kindern und ihren Familien werde die zukünftige Leitung dann mit dem Team zusammen entwickeln. Dies sei ja das Besondere an einem kompletten Neustart, ergänzt Melanie Aha. Neben der Ausstattung auf neuestem Stand, vom Spielzeug bis hin zur digitalen Infrastruktur, „können die Mitarbeitenden ganz viel mitgestalten, wenn sich ein Team neu zusammenfindet."
Kneipp: Mehr als Gesundheit
Dazu wird zweifellos auch das Kneipp-Konzept der Weltentdecker beitragen. Die Kita wird nach den fünf Säulen der Lehre von Sebastian Kneipp arbeiten, die neben den berühmten Wasseranwendungen auch Lebensordnung, Heilkräuter, Ernährung und Bewegung umfassen. „Das Gute an diesem Konzept ist, dass die Kinder in ihrer Ganzheitlichkeit abgeholt werden“, sagt Melanie Aha. Das sei mehr als nur ein Gesundheitsaspekt.
„Die Kinder lernen verantwortlich mit sich umzugehen“, fasst Sylvia Smajgert zusammen. Und das Ganze, auf spielerische Weise. „In der näheren Umgebung bildet das bislang keine Kita ab“, betont sie. Und auch die Kolleginnen und Kollegen werden vom Kneipp-Konzept letztlich profitieren, weil es zugleich die Mitarbeitendengesundheit fördere, glaubt Sylvia Smajgert. „Da wir das Konzept ja täglich mit den Kindern leben, sind alle Voraussetzungen dafür gegeben, eine Haltung zu entwickeln, auch auf uns selbst zu achten.“
Das Gute an diesem Konzept ist, dass die Kinder in ihrer Ganzheitlichkeit abgeholt werden.
Der Fokus auf Kneipp bedeute nicht, dass die künftigen Kolleginnen und Kollegen die entsprechenden Kompetenzen schon mitbringen müssten, erläutert Melanie Aha. Vielmehr sei genau das eines der attraktiven Angebote an die neuen Mitarbeitenden: Ihnen werden nach und nach entsprechende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach Kneipp angeboten.