Große Projekte im Jubiläumsjahr

|

200 Jahre alt wird die Graf Recke Stiftung 2022, gerechnet von jenem Tag an, als Graf Adelbert von der Recke-Volmerstein, der ein säkularisiertes Trappistenkloster in Düsseldorf-Grafenberg erworben hatte, mit 44 älteren Kindern aus Overdyck bei Bochum dorthin umzog – und damit den Grundstein für die Graf Recke Stiftung legte. Und die entwickelt sich weiter: Zwei große Leuchtturmprojekte sollen im Jubiläumsjahr an den Start gehen.

Mit der Realisierung zweier Leuchtturmprojekte macht sich die Graf Recke Stiftung in ihrem 200. Geburtstagsjahr selbst die größten Geschenke: Im Zeitplan das Graf Recke Quartier Neumünster, das derzeit rund um das stationäre Pflegeheim Haus Reckeblick, vormals Haus Berlin, entsteht. Junge und alte Menschen werden ab Mai dieses Jahres ins Quartier ziehen und dort in betreuten Wohnungen, einer Demenz-WG und Hausgemeinschaften für junge Erwachsene mit Behinderungen leben. Im Quartier wird es außerdem eine Tagespflege, eine Kindertageseinrichtung (ab 2023) und eine Kindertagespflege geben. Abgerundet wird das Angebot des Graf Recke Quartiers Neumünster durch einen dort ansässigen ambulanten Pflegedienst, ein Beratungsbüro samt Quartiersmanagerin und eine Begegnungsstätte sowie das Gezeitencafé, das in der Nachbarschaft schon etabliert und zum 1. Januar 2022 an die Graf Recke Stiftung übergangen ist.

Mittendrin im neuen Quartier: das Haus Reckeblick mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern und Mitarbeitenden sowie seinen Praxen für Physio- und Ergotherapie. So ist das Graf Recke Quartier in seiner Mischung generationsübergreifend und inklusiv, es vernetzt Versorgungsangebote und wirkt sozialer Isolation entgegen. Die große Einweihungsfeier soll am 19. August 2022 steigen.

Einzugstermin 1. Juli: das Ahorn-Karree.
Einzugstermin ab Mai: das Graf Recke Quartier Neumünster.
Zum neuen Kindergartenjahr: Vier weitere Kitas kommen zur Graf Recke Stiftung.

Auch ein zweites großes Leuchtturmprojekt, das Ahorn-Karree im Dorotheenviertel Hilden, kann in diesem Jahr an den Start gehen. Das bundesweit bislang einzigartige Projekts für ein würde- und respektvolles Leben und Wohnen für Menschen mit schwerer Demen wurde vor fast zwei Jahren kurz vor dem geplanten Einzug von 80 Menschen durch einen immensen Wasserschaden ausgebremst. Daraufhin waren umfangreiche Rückbau-, Mängelbeseitigungs- sowie Sanierungsmaßnahmen und natürlich auch einige Auseinandersetzungen mit den ausführenden Firmen notwendig. Gemäß des von Finanzvorstand Petra Skodzig ausgerufenen Mottos "Qualität vor Eile" sollten die hohen baulichen Standards dabei erhalten bleiben. Nun steht der neue Plan: Der Umzug ins neue Ahorn-Karree soll nun zum 1. Juli 2022 realisiert werden, für den 21. September 2022 ist dann die Einweihungsfeier geplant.

Inklusive Kita

Die Kitalandschaft der Graf Recke Stiftung wächst weiter. Inzwischen sind es zwölf Kitas, in diesem Jahr kommen vierweitere hinzu. Nachdem die Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH bereits den Johannes-Kindergarten in Moers-Meerbeck übernommen hatte, ist nun die Kirchengemeinde Moers-Rheinkamp auf die Graf Recke Stiftung zugekommen, um die von ihr betriebenen Kindertageseinrichtungen Moers-Repelen und Moers-Eick zum Kindergartenjahr 2022/23 an die Graf-Recke-Tochter zu übertragen. Mit der Kirchengemeinde Lintfort ist die erst Ende 2021 begonnene Projektgruppenarbeit zwischenzeitlich ebenfalls so weit fortgeschritten, dass eine Übernahme der beiden derzeit noch durch die Kirchengemeinde betriebenen Kindertagesstätten Arche und Regenbogen mit Beginn des Kindergartenjahres zum 1. August 2022 realisiert werden kann. Gespräche mit Gemeinden in anderen Städten zur Übernahme von Kitas befinden sich ebenfalls in einem sehr konkreten Stadium.

Schon im letzten Jahr war mit der Kindertageseinrichtung Arche in Mülheim / Ruhr die dritte und letzte Kita der Vereinten Kirchengemeinde (VEK) Mülheim / Ruhr in die Trägerschaft der Graf-Recke-Recke-Kindertagesstätten gGmbH übertragen worden. Die Kita Arche steht im sehr engen Kontext zu einem gemeinsamen Projekt der VEK, der Graf Recke Stiftung und der Mülheimer Wohnungsbau (MWB) an der Parsevalstraße in Mülheim / Ruhr. Dort soll in Absprache mit dem Jugendamt der Stadt eine zweigeschossige inklusive Kindertageseinrichtung mit Aufzug für vier Gruppen zuzüglich Räumlichkeiten für ein Familienzentrum entstehen. Kinder im Alter von 0,4 bis 6 Jahren können dann – auszugehen ist aktuell von 2024 – dort in vier Gruppen unter der Leitung der zum Zeitpunkt der Fertigstellung integrierten Kita Arche im Verbund betreut werden. Die jetzige Kita Arche bleibt dabei auch im Verbund an ihrem heutigen Standort.

Inklusives Wohnen für junge Menschen

Doch auch darüber gehen die Pläne noch hinaus: An der Parsevalstraße plant die Graf Recke Stiftung mit der VEK (als Grundstückseigentümer) und der MWB (als Investor) ein inklusives Zentrum für insgesamt 30 junge Menschen mit Beeinträchtigungen. Auf dem der Gemeinde zugehörigen 4.000-Quadratmeter-Grundstück stehen zurzeit noch alte Gebäude, die den Planungen zufolge abgerissen und drei modernen zweigeschossigen Häusern weichen werden, um individuelle Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf zu schaffen. Das Bebauungsplanverfahren läuft noch.

„Soziale Arbeit wandelt sich mit den gesellschaftlichen und gesetzlichen Anforderungen“, sagt Finanzvorstand Petra Skodzig über die Pläne der Graf Recke Stiftung. „Wir wollen dabei nicht nur mithalten, sondern auch vorweggehen, antreiben und aktiv neue Maßstäbe setzen.“ Besonderer Dank gelte deshalb neben den Partnern zur Realisierung der Projekte, so Skodzig. „den kompetenten und engagierten Mitarbeitenden, die mit dem Herzen dabei sind“.

recke:newsletter

Was wir bewegen. Was uns bewegt: News und Storys aus der Graf Recke Stiftung.

Jetzt abonnieren