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Annette Methfessel feierte dieses Jahr zwei Jubiläen. Eines davon ist ihr Dienstjubiläum: 25 Jahre ist sie nun schon dabei. Dabei treibt sie kaum etwas so sehr an wie der Wandel.

Als Annette Methfessel 1999 in der Graf Recke Stiftung begann, war das nicht nur für sie persönlich ein Neustart. Ihre erste Dienststelle war damals das Haus Haarbach Höfe in Ratingen, das erste Wohnangebot des heutigen Geschäftsbereiches Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik der Graf Recke Stiftung. »Es war Aufbauarbeit in Reinkultur«, erinnert sich Annette Methfessel.

Heute ist die 48-Jährige nicht nur fürs Haus Haarbach Höfe zuständig, sondern für den ganzen Sozialraum Ratingen und Hilden. Dazu gehören inzwischen neben Haus Haarbach Höfe die Gießerstraße, ebenfalls in Ratingen, und das 2009 eröffnete Haus an der Hochdahler Straße in Hilden. Betreutes Wohnen und Tagesstruktur-Angebote kamen später hinzu. 

Haarbach Höfe, sagt Methfessel, war damals ein Pilotprojekt inmitten eines Wohngebietes. »Da gab es nur den Neubau, noch keine Bewohner«, erinnert sich die heutige Bereichsleiterin. »Wir hatten viel Gestaltungsspielraum.« Und das im wahrsten Sinne: Erst einmal habe man die Möbel aufgebaut, erinnert sie sich. Alles Weitere habe sich dann schlicht durch die Menschen ergeben, die nach und nach eingezogen seien. »Mehr Personenzentriertheit und Individualität ging wirklich nicht.«

Gegen Stigmatisierung, für Teilhabe

Darin erkennt Annette Methfessel auch für ihre Mitarbeitenden einen wichtigen Auftrag: »Jeder von uns hat direkten Einfluss darauf, etwas gegen Stigmatisierung zu tun«, sagt sie. Methfessel, die ab 2007 das Betreute Wohnen der Stiftung mit aufbaute und 2020 ins Teilhabemanagement gewechselt war, übernahm daher 2021 gerne als Bereichsleiterin die Verantwortung, zunächst für das Haus Hochdahler Straße und das Betreute Wohnen in Hilden. Später kamen die beiden Ratinger Häuser dazu, unter anderem eben auch Haarbach Höfe, wo für Annette Methfessel einst alles begann. »Weil ich als Bereichsleiterin mehr Einfluss nehmen kann«, begründet sie die Rückkehr. Dazu gehört für sie, die Teams »so zu führen, dass unsere Überzeugung beim Bewohner ankommt«.

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Die Graf Recke Stiftung begleitet Menschen mit psychischen Erkrankungen, um ihnen ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Ein Team aus Fachkräften unterstützt sie dabei, den Alltag sicher zu bewältigen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

www.graf-recke-sozialpsychiatrie.de

www.graf-recke-heilpaedagogik.de

Wie auch beim Fest zum 25-jährigen Bestehen von Haarbach Höfe. Das feierten Angehörige, Mitarbeitende, rechtliche Betreuerinnen und Betreuer, Gäste aus der Nachbarschaft sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener befreundeter Organisationen mit einem großen Gartenfest, zu dem die Bewohnerinnen und Bewohner selbst eingeladen hatten. Auch sprach der Beirat des Hauses selbst das Grußwort. Und Food-Truck, Eiswagen, Getränke- und Cocktailbar sowie eine Candybar entsprachen ganz den Wünschen der Bewohnerschaft, ebenso wie Musik, Luftballonwettbewerb und Fotobox. 

Reimund Weidinger schätzt solche Ansätze. Auf diesem Weg hin zu mehr Selbstbestimmung und Teilhabe für Menschen mit Handicap eröffne Annette Methfessel immer wieder Möglichkeiten der Beteiligung, so der Leiter der Graf Recke Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik. „Dies stärkt die Menschen mit Behinderung ebenso wie unsere Mitarbeitenden.“

Annette Methfessels persönliches Jubiläum wurde Ende dieses Jahres gewürdigt, sogar gleich zwei Mal: im Rahmen der Jubilarsehrung für Mitarbeitende, die 25, 30, 35 oder mehr Jahre in der Stiftung dabei sind, und außerdem nochmal mit dem Kronenkreuz der Diakonie Deutschland für 25-jährige Tätigkeit in diakonischen Unternehmen. Über diese Wertschätzung durch den Vorstand der Graf Recke Stiftung freut die Bereichsleiterin. Aber vor allem begeistert es sie, am Change-Prozess der Graf Recke Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik beteiligt zu sein und mitgestalten zu können. Immer mit dem Ziel, Menschen mit Handicap Selbstbestimmung und Teilhabe zu ermöglichen. Das, sagt Annette Methfessel, treibe sie an. Seit 25 Jahren – und immer weiter.

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