Praxisprojekt Hochbeet begeistert Menschen mit Demenz
Die Pflegefachkräfte Alexandra Adam und Michael Reibstein entwickelten für eine Fortbildung ein gemeinsames Projekt zur Einbindung von Hochbeeten in die Betreuung von Menschen mit Demenz. Sie absolvierten nicht nur die einjährige Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft erfolgreich, auch das Praxisprojekt kam bei den Bewohnerinnen und Bewohnern mit schwerer Demenz im Dorotheenviertel Hilden so gut an, dass es künftig Schule machen soll. „Wir haben gesehen, dass wir mit einer Beschäftigung an einem Hochbeet unheimlich viel bei den Bewohnern erreichen können“, berichtet Michael Reibstein. Alexandra Adam ergänzt: „Sie waren fröhlich und haben sich direkt wieder erinnert, wie sie die Wurzel anschneiden oder die Pflanzen einsetzen.“
Die geschützte Facheinrichtung für Menschen mit schwerer Demenz im Dorotheenviertel Hilden will die positiven Erfahrungen aus dem Pilotprojekt verstetigen und künftig Hochbeete mit Kräutern und Gemüse auch für die dort neu entstehenden Hausgemeinschaften im Ahorn-Karree anbieten. „Die Beschäftigung mit einem Hochbeet bedient sämtliche Sinnesreize wie tasten, riechen oder schmecken und fördert vor allem das Wohlbefinden“, erklärt Reibstein, der das Hochbeet für das Praxisprojekt zuhause mit seinen Kindern gebaut und in die Einrichtung gebracht hat. „Allein die intensiven Naturfarben steigern das Wohlbefinden.“ Reibstein und Adam konnten die Bewohner mit ihrem Hochbeet-Projekt direkt begeistern. Gemeinsam wurde das Hochbeet draußen im Garten platziert, die Erde aufgeschüttet, die Pflanzen wurden vorbereitet, angeschnitten, platziert und dann gepflegt. „Die haben das toll gemacht und sogar uns gezeigt, wie dieses oder jenes richtig gemacht wird!“
Die Graf Recke Stiftung aus Düsseldorf macht sich mit ihrem bislang bundesweit einmaligen Leuchtturmprojekt Ahorn-Karree im Dorotheenviertel Hilden stark für eine würde- und respektvolle Begleitung und Betreuung von Menschen mit schwerer Demenz und geht innovative Wege im Umgang mit Demenz.
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Ein besonderes Erlebnis war im Verlauf auch die Ernte ihrer Arbeit: „Später haben wir zusammen mit den Bewohnern aus den Kräutern Quark gemacht und sie konnten sich in dem Moment daran erinnern, dass sie die Kräuter gepflanzt hatten“, erzählt Alexandra Adam. Für die Bewohner mit Demenz sei es wichtig, zu sehen, dass ihre Arbeit von Nutzen ist. „Das steigert auch das Selbstwertgefühl“, fügt Reibstein hinzu. Das Hochbeet-Projekt habe auch Anreize gegeben, aus dem Wohnbereich raus an die frische Luft zu gehen. So werde auch die Mobilität gefördert. Die Förderung und Beschäftigung von Menschen mit schwerer Demenz über Hochbeete sollte auch deswegen fortgeführt werden, weil sie den Zugang gerade zu sehr verschlossenen Bewohnern mit Demenz ermögliche. „Je wohler sich ein Bewohner hier fühlt, desto ausgeglichener ist er irgendwann. So kommen wir auch an die Bewohner ran.“ Reibstein und Adam sind sich einig: Das Hochbeet-Projekt hat Potenzial.
»Unterstützen Sie uns bei der Umsetzung des Hochbeete-Projekts? Ob 15, 50 oder 500 Euro – Ihre Spende hilft! Herzlichen Dank.«
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Stichwort: Hochbeete
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