Schwere Entscheidung: DGS-Treff muss schließen

|

Der DGS-Treff im Düsseldorfer Hauptbahnhof schließt zum 31. März 2024. Damit zieht die Graf Recke Stiftung als Trägerin schweren Herzens die Konsequenz aus den negativen Entwicklungen der letzten Jahre. Der offene Freizeittreff für hörgeschädigte oder an der visuellen Sprache interessierte Kinder und Jugendliche war 2006 in Kooperation mit der Aktion Mensch eingerichtet worden. 

Er hat einen Sozialpreis für innovatisches soziales Handeln erhalten. Der damalige NRW-Minister Michael Groschek war ebenso zu Besuch wie der sozial engagierte Entertainer Guildo Horn, um nur zwei prominente Besucher zu nennen. Medien berichteten bundesweit und mit Kunstausstellungen, Theaterprojekten, Dance-Challenges und Poetry Slams erreichte er ein breites Publikum: der DGS-Treff im Düsseldorfer Hauptbahnhof.

Umso schmerzlicher sei nun das Ende des Treffs, betont Sabine Blitz, zuständige Fachbereichsleiterin der Graf Recke Erziehung & Bildung, in einem Brief an die Betroffenen sowie die bisherigen Unterstützerinnen und Unterstützer: »Seit seiner Entstehung haben wir uns immer wieder um eine kostendeckende Weiterführung des Projektes durch Spender und Kostenträger bemüht und waren dazu fast durchgängig mit vielen Vertretern aus Politik und der Stadt im Gespräch. Doch leider mussten wir in letzter Zeit, insbesondere durch die Pandemie mit allen Begleiterscheinungen, deutliche Einschnitte im Angebot des Treffs vornehmen«, so Sabine Blitz. »Der DGS-Treff konnte nach Corona nicht mehr an die tollen Zeiten der Vorjahre anknüpfen.« Ausbleibende kostendeckende Zusagen hätten nun schließlich dazu geführt, dass das Angebot DGS-Treff, das bis zuletzt einen vom Bahnhofsmanagement mietfrei zur Verfügung gestellten Raum nutzte, trotz dieser Unterstützung und aller Bemühungen schon jahrelang kaum mehr aufrechtzuerhalten war.

Dank an Unterstützer

Das endgültige Aus besiegelte jetzt ein Beschluss des Jugendhilfeausschusses der Stadt Düsseldorf, der eine weitere Förderung Ende letzten Jahres ablehnte. Eine Anschubfinanzierung der Aktion Mensch war bereits seit Jahren beendet und von der Graf Recke Stiftung aufgefangen worden. Der Eigentanteil der Stiftung zum Ausgleich aller Kosten wurde von Jahr zu Jahr höher und konnte auch durch Kleinspenden nicht ansatzweise ausgeglichen werden.

Fachbereichsleiterin Sabine Blitz bedauert dies selbst sehr und schreibt: »Wir bitten um Verständnis für diese Entscheidung, die uns so schwerfällt. All jenen, die mit finanzieller oder auch tatkräftiger Unterstützung dafür gesorgt haben, dass wir dieses großartige Angebot so lange haben aufrechterhalten können, wollen wir an dieser Stelle ausdrücklich danken.« Den vier von der Schließung betroffenen Mitarbeitenden wurde eine angemessene und wohnortnahe Weiterbeschäftigung angeboten.

recke:newsletter

Was wir bewegen. Was uns bewegt: News und Storys aus der Graf Recke Stiftung.

Jetzt abonnieren