Stillfreundliche Insel
Die Kita Muhrenkamp der Graf Recke Stiftung in Mülheim an der Ruhr ist offiziell als „Still- und babyfreundliche Insel“ ausgezeichnet worden. Sie gehört damit zu einem stadtweiten Netzwerk an Einrichtungen, die Müttern die Möglichkeit geben, in angenehmer Atmosphäre ihre Babys zu stillen. Auch Väter, die den Nachwuchs füttern oder wickeln wollen, sind herzlich willkommen. Infos zu Hilfsangeboten für junge Eltern gibt es ganz nebenbei.
Sind Eltern mit ihrem Baby unterwegs, und das Kleine bekommt Hunger, muss es zuweilen schnell gehen. Doch gerade in der kalten Jahreszeit ist es oft nicht ganz leicht, ein ruhiges und warmes Plätzchen zum Stillen zu finden. In der Altstadt von Mülheim an der Ruhr gestaltet sich die Suche jetzt leichter: Die Ev. Tageseinrichtung für Kinder Muhrenkamp der Graf-Recke-Kindertagesstätten gGmbH ist seit Kurzem eine „Still- und babyfreundliche Insel“. Ganz offiziell mit Zertifikat der Stadt.
Damit gehört die Kita, Teil des Ökumenischen Familienzentrums auf dem Kirchenhügel, zu den mittlerweile 22 Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet, die einen geschützten Bereich für junge Eltern anbieten. Für Denise Paetz, die seit Oktober 2024 Kita und Familienzentrum leitet, war es gar keine Frage, sich an der vom Deutschen Hebammenverband angeregten und von der Stadt Mülheim unterstützten Initiative zu beteiligen. Man habe zum einen die räumlichen Voraussetzungen, sagt sie, zum anderen selbst eine Kitagruppe mit Babys. „Unsere Mütter haben ihre Erfahrungen geteilt – und sich schon selbst in manchen Situationen gefragt, wo sie ihre Kinder stillen sollen.“

In der City von Mülheim müssen sich Mütter diese Frage nun generell nicht mehr stellen: Montags bis freitags zwischen 7 und 16 Uhr sind sie in der Kita am Muhrenkamp 8 ebenso herzlich willkommen wie auch Väter, die ihre Babys füttern oder wickeln wollen. „Wir haben ganz oben einen Raum mit einer gemütlichen Couch“, erklärt Denise Paetz. „Und es gibt natürlich auch eine Wickelmöglichkeit.“ Dies war für die Auszeichnung als „Stillinsel“ ebenso Grundvoraussetzung, wie das Anbieten eines kostenlosen Getränks. Da das Familienzentrum zudem barrierefrei ist und eine Elternecke vorhält, mit Sitzgelegenheiten und einem Infostand zu Hilfsangeboten für Familien, wurden die Vorgaben sogar übererfüllt.
Teil des Netzwerks „Frühe Hilfen“
Und so wird die Kita neben den anderen Partnern nicht nur auf der Internetseite der Stadt geführt, das entsprechende Logo wird künftig auch die Homepage sowie die Flyer der Kita Muhrenkamp zieren. Hinzu kommen Aufkleber im Eingangsbereich, die auf die Kita als Stillinsel hinweisen. „Unsere Mütter finden das super“, hat Denise Paetz aus Gesprächen erfahren. „Viele wären in ihrer Stillzeit dankbar gewesen über ein solches Angebot.“
Noch allerdings sei die Resonanz überschaubar, räumt die Kitaleiterin ein, es müsse sich zweifellos erst noch herumsprechen. Dass dies passiert, daran hat Denise Paetz jedoch keine Zweifel. Allein über das Netzwerk „Frühe Hilfen“ der Stadt Mülheim, dessen Teil man sei. Für die Pädagogin „eine wertvolle Ressource für gesundes Aufwachsen“, wie sie sagt. Schöner Nebeneffekt: „Das Angebot steigert den Bekanntheitsgrad unserer Einrichtung insgesamt.“
Viele wären in ihrer Stillzeit dankbar gewesen über ein solches Angebot.
