Eigenständig in der eigenen Wohnung dank recke:mobil
Die vertrauten eigenen vier Wände oder das neue Apartment im Quartier, die Pflegeeinrichtung oder die Senioren-WG – was Menschen sich für ihr Leben im Alter wünschen, ist höchst individuell. Gut, wenn die Entscheidung rechtzeitig und selbstbestimmt erfolgt. Wie bei Ursula Küller, die uns bei sich zu Hause empfangen hat.
Seit mittlerweile 56 Jahren lebt Ursula Küller in ihrer Wohnung in einem ruhigen Wohnviertel in Düsseldorf-Unterrath. Zunächst gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Kindern, nach dem Tod ihres Partners seit vielen Jahren nun allein. Wandern und Schwimmen waren einst die große Leidenschaft des Paares, doch daran ist bei der heute 86-Jährigen nicht mehr zu denken, selbst ein Café-Besuch ist aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich. An der Wohnung, in der sie zwei Drittel ihres Lebens verbracht hat, aber hängt ihr Herz; hier möchte sie so lange bleiben wie möglich. Und die Chancen stehen gut, dank des ambulanten Pflegedienstes recke:mobil.
Seit 40 Jahren habe sie Verschleiß in den Knien, erläutert Ursula Küller ihre Situation. Es sei immer wieder behandelt worden. »Es ging dann mal gut und hat sich wieder verschlechtert.« Wirklich einschneidend jedoch war ein Unfall vor etwa 20 Jahren, als sie auf Glatteis ausgerutscht war, wobei ein Nerv beschädigt wurde. »Mein Bein hat mir nicht mehr gehorcht – und es wurde immer schlimmer«, berichtet sie. Auf den Stock als Gehhilfe folgte später der Rollator, seit vergangenem Jahr ist sie nun auf einen Rollstuhl angewiesen.
Der Grund: Zwei Mal war Ursula Küller innerhalb eines Tages gefallen. Dabei hatte sie nach eigener Aussage noch Glück. »Ich hatte ein Armband mit Hausnotruf und bekam schnelle Hilfe«, erinnert sie sich. Die Konsequenzen waren dennoch gravierend. Sie könne kaum noch stehen und nicht mehr gehen, sie könne das Haus daher nicht mehr verlassen, sagt sie. Für einen Arztbesuch habe man sie vor Kurzem durchs Treppenhaus tragen müssen. Bis vor einigen Jahren sei sie noch selbst einkaufen gegangen, nun nutze sie einen Lebensmittel-Lieferservice. »Ich mache eine Liste und meine Tochter regelt das für mich«, freut sie sich.

Lob für das recke:mobil-team
Denn das Selberkochen ist der 86-Jährigen wichtig, auch wenn dies wegen der Höhe des Herds nicht ganz einfach sei. »Es geht, aber ich brauche Stunden«, verrät sie. Doch ihr mache das Spaß, außerdem esse sie am liebsten, was sie selber gekocht habe. Überhaupt führe sie ihren Haushalt weiter möglichst selbst, »vom Einkaufen und Putzen abgesehen«. Für die Reinigungsarbeiten kommt nun einmal in der Woche eine Mitarbeiterin des Hauswirtschaftsteams von recke:mobil vorbei. Eine Kollegin vom Pflegeteam besucht sie indes täglich, vor allem zum Anlegen der Kompressionsverbände. Viel mehr ist derzeit nicht zu tun. »Körperpflege geht noch«, sagt Ursula Küller.
Für ihre Form der Einschränkung sei Frau Küller äußerst selbstständig, merkt Franziska Krieger, Bereichsleiterin für die ambulanten Angebote der Graf Recke Stiftung, anerkennend an. »Und selbst wenn ihr Pflegebedarf steigen sollte, können wir sie weiter versorgen.« Die Seniorin hört das gern: »Das bedeutet mir sehr viel, Eigenständigkeit ist mir wichtig«, sagt sie – um sogleich ein Lob an das Team von recke:mobil zurückzugeben. Sie möge alle Pflegekräfte wirklich gerne. Nicht ein einziges Mal habe sie den Eindruck gehabt, sie seien gehetzt. »Man kann mit ihnen auch mal ein privates Wort wechseln. Und ich möchte auch wissen, wie es ihnen geht. Nicht immer nur umgekehrt.«
Das bedeutet mir sehr viel, Eigenständigkeit ist mir wichtig.
Und so hat Ursula Küller, die ihren Sohn früh durch eine Krankheit verlor, auch keine Angst davor, zu vereinsamen. In der Regel zwei Mal in der Woche bekomme sie Besuch von ihrer Tochter. Und eine liebe Nachbarin versorge sie regelmäßig bei einer Tasse Kaffee mit den wichtigsten Neuigkeiten aus der Nachbarschaft – »und mit der Apothekenrundschau«, erzählt die 86-Jährige mit einem Lachen. So weit alles gut. Nur ihre geliebte Natur vermisst sie sehr. Umso wichtiger ist ihr ein lieb gewonnenes Ritual bei schönem Wetter. Nach dem Mittag setzt sich Ursula Küller dann ans offene Fenster: »Sonne und Vitamin D tanken.«